Psychomotorische Unruhe

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Definition

Psychomotorische Unruhe ist ein Symptom, das sich durch einen gesteigerten Bewegungsdrang und innere Anspannung äußert. Menschen, die darunter leiden, können oft nicht stillsitzen, bewegen sich zappelnd und zeigen repetitive, unkoordinierte Handlungen. Dieses Symptom tritt nicht als eigenständige Erkrankung auf, sondern ist häufig Bestandteil verschiedener psychischer oder neurologischer Störungen. Dabei steht es in engem Zusammenhang mit Symptomen wie Gedankenkreisen, innerer Rastlosigkeit und teilweise auch emotionaler Übererregung.

Erkrankungsassoziationen

Psychomotorische Unruhe findet sich in unterschiedlichen Krankheitsbildern. Häufig wird sie bei psychiatrischen Störungen beobachtet. So kann sie im Rahmen von Schizophrenie, bipolaren Störungen und schweren depressiven Episoden auftreten. Ebenso manifestiert sie sich in angstbezogenen Erkrankungen sowie bei bestimmten neurodegenerativen Prozessen wie Demenz.

  • Schizophrenie: Häufig als Begleitsymptom akuter psychotischer Episoden.

  • Bipolare Störung: Vor allem in manischen Phasen tritt eine ausgeprägte motorische Übererregung auf.

  • Depressive Störungen: In Form von agitierter Depression mit innerer Unruhe und erhöhter motorischer Aktivität.

  • Demenz: Insbesondere bei Alzheimer-Patienten beobachtet, wo Unruhe oft ein frühes Anzeichen für den Krankheitsverlauf darstellt.

Auswirkungen im Alltag

Betroffene erleben die psychomotorische Unruhe als belastend und beeinträchtigend. Der ständige Bewegungsdrang kann zu Schwierigkeiten in der Konzentration und der Ausführung alltäglicher Aufgaben führen. Wer unter diesem Symptom leidet, bemerkt häufig:

  • Schwierigkeiten bei der Arbeit, da die ständige innere Anspannung das Fokussieren erschwert.

  • Einschränkungen im sozialen Leben, weil die Unruhe oft als störend empfunden wird.

  • Probleme im privaten Bereich, wenn das ständige Zappeln oder die Unfähigkeit, still zu sitzen, zu Missverständnissen im familiären Umfeld führt.

Die Auswirkungen können sich auch in Form von Schlafstörungen und einer allgemeinen Übererregbarkeit äußern, was den gesamten Tagesablauf zusätzlich belastet.

Prävention und Früherkennung

Um den negativen Folgen psychomotorischer Unruhe entgegenzuwirken, kommt der Prävention und frühzeitigen Erkennung eine zentrale Rolle zu. Unterschiedliche Ansätze können helfen:

  • Regelmäßige Selbstbeobachtung: Notieren, wann und in welchen Situationen Unruhe auftritt, um mögliche Auslöser zu identifizieren.

  • Gesundheits-Checks: Frühzeitige diagnostische Maßnahmen, vor allem bei Personen mit bekannten Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung oder bereits diagnostizierten psychischen Erkrankungen.

  • Achtsamkeitsübungen: Techniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, den inneren Anspannungspegel zu senken.

  • Professionelle Beratung: Psychologische oder psychiatrische Fachkräfte können mit gezielten Gesprächen helfen, die individuellen Trigger zu identifizieren und Strategien zur Selbstregulierung zu erarbeiten.

Spannende Informationen zum Symptom

Studien zeigen, dass psychomotorische Unruhe mehr ist als nur ein isoliertes Phänomen. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Ungleichgewicht in bestimmten Neurotransmittern – insbesondere in den Systemen, die Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und GABA regulieren – maßgeblich zu dieser inneren Unruhe beiträgt. Darüber hinaus legen bildgebende Verfahren nahe, dass strukturelle und funktionelle Veränderungen in Bereichen wie dem limbischen System und dem präfrontalen Cortex eine Rolle spielen.

Interessant ist auch, dass psychomotorische Unruhe als ein Frühwarnsignal interpretiert werden kann. In manchen Fällen deutet das Auftreten dieses Symptoms auf eine bevorstehende Verschlechterung der Grunderkrankung hin. Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass durch innovative digitale Tools wie Wearables bereits subtile Veränderungen im Bewegungsmuster gemessen werden können, um frühzeitig in den Behandlungsprozess einzugreifen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ähnlichen Symptomen

Das Symptom der psychomotorischen Unruhe wird häufig mit verwandten Phänomenen verwechselt. Dabei ist zu unterscheiden:

  • Akathisie: Hier handelt es sich um einen medikamenteninduzierten Bewegungsdrang, der besonders bei der Gabe von Antipsychotika auftreten kann. Anders als bei psychomotorischer Unruhe steht bei der Akathisie der Zwang, sich körperlich zu bewegen, im Vordergrund.

  • Tics: Diese unwillkürlichen, wiederkehrenden Bewegungen oder Lautäußerungen unterscheiden sich durch ihre stereotype Natur und den oft kurzen, intermittierenden Charakter.

  • Angstbedingte Unruhe: Während beide Zustände häufig von innerer Anspannung begleitet werden, resultiert angstbedingte Unruhe meist aus einer akuten psychischen Überforderung und geht oft mit intensiver Sorge und Panik einher.

Die Differenzierung dieser Zustände ist für eine zielgerichtete Behandlung entscheidend.

Wie Psychotherapie helfen kann

Psychotherapeutische Ansätze bieten bei der Behandlung von psychomotorischer Unruhe gezielte Hilfestellungen, die weit über die reine medikamentöse Behandlung hinausgehen. Unterschiedliche Therapieformen kommen zum Einsatz:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Hier werden Denkmuster identifiziert und verändert, um den Teufelskreis aus innerer Unruhe und unkontrollierter Bewegung zu durchbrechen.

  • Entspannungsverfahren: Methoden wie progressive Muskelentspannung oder Atemübungen helfen, die innere Anspannung zu reduzieren.

  • Achtsamkeitsbasierte Interventionen: Durch Achtsamkeitstraining können Betroffene lernen, ihre momentanen Empfindungen wahrzunehmen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

  • Traumatherapie: Bei Patienten, deren Unruhe aus vergangenen traumatischen Erlebnissen resultiert, kann eine traumasensible Psychotherapie langfristig zu einer Stabilisierung führen.

Die individuellen Bedürfnisse der Patienten werden in der Psychotherapie berücksichtigt. Dadurch entstehen maßgeschneiderte Lösungsansätze, die helfen, die Symptome im Alltag besser zu bewältigen.

Interne Verlinkung

Mehr als nur Informationen bietet dieser Beitrag praktische Anknüpfungspunkte. Sollten Sie oder Ihre Angehörigen regelmäßig unter Symptomen wie psychomotorischer Unruhe leiden, empfiehlt sich der Austausch mit Fachkräften. Nutzen Sie unser Kontaktformular, um einen Beratungstermin zu vereinbaren oder weitere Hinweise zur Selbsthilfe zu erhalten. Entdecken Sie auch weitere Beiträge auf unserer Website, die Ihnen den Weg zu einem besseren Wohlbefinden ebnen – von Stressbewältigungsstrategien bis hin zu detaillierten Krankheitsprofilen.

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