Gefühl der Leere

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Definition des Gefühls der Leere

Das Gefühl der Leere beschreibt einen Zustand, in dem Betroffene einen inneren Mangel an Emotionen und Sinnhaftigkeit erleben. Anders als bei Traurigkeit oder Einsamkeit fehlt hier ein spürbarer Antrieb, was zu einem emotionalen Vakuum führt. Betroffene empfinden oft, dass sie innerlich „nichts“ fühlen und Schwierigkeiten haben, positive Erlebnisse wahrzunehmen. Dieser Zustand kann sowohl körperliche Empfindungen wie Enge oder Druck in der Brust als auch eine tiefe subjektive Leere beinhalten.

Erkrankungen, in denen das Symptom auftritt

Das Symptom der inneren Leere tritt häufig im Rahmen verschiedener psychischer Erkrankungen auf. Besonders prägnant ist es bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung, wo das chronische Gefühl der Leere als eines der zentralen Merkmale gilt. Aber auch bei schweren depressiven Episoden, narzisstischen Persönlichkeitsstörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen berichten viele Patienten von einem anhaltenden inneren Vakuum. Darüber hinaus findet sich Leere in der Symptomatik von Angststörungen und bei existentialen Krisen, in denen der Betroffene das Fehlen eines tieferen Sinns erlebt.

Auswirkung auf den eigenen Alltag

Menschen, die von einem Gefühl der Leere betroffen sind, spüren oft weitreichende Auswirkungen auf ihren Alltag. So kann das Symptom dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten an Freude verlieren. Selbst wenn positive Ereignisse stattfinden, empfinden Betroffene oft eine gewisse Distanz und können diese Erfahrungen nur schwer verarbeiten. Infolgedessen kann der Verlust der Motivation zu einem Rückzug aus sozialen Aktivitäten führen, was das Risiko von Vereinsamung und Isolation erhöht.

Oft fällt es schwer, einen strukturierten Tagesablauf aufrechtzuerhalten, da das Leeregefühl den inneren Antrieb unterminiert. Betroffene berichten häufig von einer Art mechanischem Durchlaufen des Alltags, ohne wirklich präsent zu sein. Auch im Berufsleben können diese Empfindungen zu Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungseinbußen führen. Zudem zeigt sich, dass das chronische Erleben von Leere mit einem erhöhten Suizidrisiko einhergehen kann, weshalb es wichtig ist, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Prävention und Früherkennung

Die Prävention von Symptomen wie der inneren Leere beginnt bereits in der Früherkennung psychischer Belastungen. Fachleute empfehlen, auf subtile Anzeichen im Alltag zu achten – etwa, wenn Betroffene anhaltend von einem Mangel an Freude, fehlender Motivation oder einer inneren Taubheit berichten. Regelmäßige psychologische Screenings können helfen, gefährdete Personen zu identifizieren, bevor sich eine schwere Krise entwickelt.

Ein strukturierter Alltag und ein stabiles soziales Netzwerk sind wichtige Faktoren, um das Risiko zu senken. Soziale Aktivitäten und der Aufbau von sinnstiftenden Beziehungen können das Gefühl von Verbundenheit fördern. Zudem ist die Förderung von Resilienz und Achtsamkeit im Alltag hilfreich, um einen gesunden Umgang mit negativen Emotionen zu erlernen. Frühzeitige Interventionen, wie das Angebot von Beratungen oder niedrigschwelligen Therapieangeboten, können die Entwicklung eines chronischen Leeregefühls verhindern.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ähnlichen Symptomen

Obwohl das Gefühl der Leere oft im Kontext anderer Symptome auftritt, gibt es wichtige Unterschiede:

  • Depressive Verstimmung: Hier dominieren Gefühle von Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Während Leere ein Mangel an jeglichen Emotionen beschreibt, steht bei Depression oft ein Übermaß an negativen Gefühlen im Vordergrund.

  • Einsamkeit: Einsamkeit bezieht sich auf das Fehlen sozialer Kontakte. Leere kann auch in Gesellschaft auftreten und betrifft primär das innere Erleben, während Einsamkeit meist als objektiver Mangel an sozialen Bindungen empfunden wird.

  • Emotionale Taubheit: Beide Begriffe beschreiben einen Rückzug von intensiven Gefühlen. Bei der emotionalen Taubheit fehlt es häufig an der Wahrnehmung starker Emotionen, während das Gefühl der Leere oft mit einem tiefen subjektiven Empfinden von Sinnlosigkeit verbunden ist.

Ein Vorteil dieser differenzierten Betrachtung liegt darin, dass gezielte Maßnahmen – sei es in der Psychotherapie oder im Alltag – passgenau auf das jeweilige Erleben abgestimmt werden können.

Wie Psychotherapie bei innerer Leere helfen kann

Psychotherapie bietet vielfältige Ansätze, um mit dem Gefühl der Leere umzugehen. Unterschiedliche Therapieformen können hier zur Anwendung kommen:

Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)

DBT vermittelt Techniken wie Achtsamkeit und emotionale Regulation, um den Patienten zu helfen, ihre inneren Zustände besser wahrzunehmen und zu akzeptieren. Gruppenformate fördern zusätzlich das Gefühl von Zugehörigkeit und können das Erleben von Leere mindern.

Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)

MBT unterstützt dabei, die eigenen Gefühle besser zu verstehen und zu benennen. Dies hilft, ein kohärenteres Selbstbild zu entwickeln, das Leeregefühle reduzieren kann.

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

In der CBT werden dysfunktionale Denkmuster identifiziert und verändert. Dabei lernen Patienten, negative Grundüberzeugungen, die zur inneren Leere beitragen, zu hinterfragen und durch realistischere Gedanken zu ersetzen.

Einsatz digitaler Interventionen

Neben klassischen Therapieansätzen gewinnen auch digitale Angebote an Bedeutung. Online-Therapie, Smartphone-Apps zur Stimmungs- und Achtsamkeitserfassung sowie KI-gestützte Chatbots können unterstützend wirken und den Zugang zu therapeutischen Ressourcen erleichtern.

Fazit

Das Gefühl der Leere als Symptom ist ein vielschichtiges Phänomen, das in unterschiedlichen psychischen Erkrankungen auftreten kann. Es beeinflusst den Alltag erheblich, indem es Motivation, soziale Interaktion und Lebensqualität beeinträchtigt. Durch gezielte Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen lassen sich potenzielle Krisen frühzeitig abfangen. Psychotherapie bietet hierbei zahlreiche Ansätze, um die Ursachen anzugehen und Betroffenen Wege zu einem erfüllteren Leben aufzuzeigen.

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