Wertlosigkeit
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Das Gefühl von Wertlosigkeit ist ein häufiges, belastendes Symptom, das viele Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen erleben. In diesem Beitrag erfahren Sie, was dieses Symptom genau bedeutet, bei welchen Erkrankungen es auftritt, wie es den Alltag beeinträchtigt und wie Psychotherapie Betroffenen helfen kann.
Definition: Was ist das Gefühl von Wertlosigkeit?
Das Gefühl von Wertlosigkeit beschreibt einen Zustand, in dem sich Betroffene als unwichtig oder unbrauchbar empfinden. Es geht über normale Selbstzweifel hinaus und äußert sich als ein tief verwurzeltes Gefühl, keinen eigenen Wert zu besitzen. Dieses Symptom kann sowohl in akuten Krisen als auch chronisch vorkommen und zeigt sich häufig in Form von ständiger Selbstkritik und negativer Selbstwahrnehmung. Patienten berichten oft, dass sie trotz objektiver Erfolge überzeugt sind, dass ihre Leistung nicht zählt oder dass sie generell „nichts wert“ seien.
Erkrankungen, bei denen das Symptom auftritt
Depression und Angststörungen
Ein besonders häufiges Krankheitsbild, bei dem das Gefühl von Wertlosigkeit als Symptom auftritt, ist die Depression. In vielen klinischen Diagnosen wird dieses Symptom als zentraler Bestandteil der depressiven Symptomatik beschrieben. Betroffene erleben oft, dass sie trotz positiver Rückmeldungen und Erfolge das Gefühl haben, versagt zu haben. Auch bei Angststörungen kann dieses Gefühl Teil des Symptomkomplexes sein, wenn die Betroffenen ihre Ängste auf ihre persönliche Unzulänglichkeit projizieren.
Posttraumatische Belastungsstörung und Persönlichkeitsstörungen
Neben Depressionen finden sich Wertlosigkeitsgefühle häufig bei Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Traumatische Erlebnisse führen häufig zu intensiven Schuld- und Schamgefühlen, die sich in einem tief verwurzelten Empfinden der eigenen Wertlosigkeit manifestieren. Auch bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen, wie der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung, spielt dieses Symptom eine große Rolle, da Betroffene sich oft als unzulänglich und minderwertig empfinden.
Weitere Krankheitsbilder
Auch andere psychische Störungen oder belastende Lebensereignisse können das Gefühl von Wertlosigkeit auslösen. So berichten Patienten nach schweren persönlichen Krisen – beispielsweise bei Verlusten oder anhaltendem Stress – häufig von einem Gefühl, nichts wert zu sein. Diese Symptome können sowohl isoliert als auch im Zusammenhang mit anderen psychischen Beschwerden auftreten.
Auswirkungen auf den Alltag
Soziale Isolation und Leistungsabfall
Das Gefühl von Wertlosigkeit hat weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben. Viele Betroffene ziehen sich sozial zurück, weil sie glauben, keinen positiven Beitrag leisten zu können. Der Rückzug kann sich sowohl auf den privaten als auch auf den beruflichen Bereich erstrecken. So führen diese Selbstwahrnehmungen oft zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, da Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen oder sich selbst zu motivieren.
Negative Selbstwahrnehmung und Alltagsstress
Im Alltag zeigt sich das Symptom häufig in Form einer negativen Selbstwahrnehmung. Selbst alltägliche Aufgaben können als unüberwindbare Hürde erlebt werden. Beispielsweise wird der Erfolg einer Präsentation im Job oder das Bewältigen von Alltagsaufgaben nicht als Erfolg anerkannt, sondern als Bestätigung der eigenen Unzulänglichkeit interpretiert. Diese ständige Selbstabwertung führt zu weiterem Stress, der das emotionale Wohlbefinden zusätzlich belastet.
Auswirkungen auf Beziehungen
Zwischenmenschliche Beziehungen können unter dem Gefühl von Wertlosigkeit erheblich leiden. Betroffene sind oft unsicher, ob sie in Beziehungen wirklich geschätzt werden, und interpretieren neutral gemeinte Rückmeldungen als Kritik. Dies kann zu Konflikten mit Partnern, Freunden oder Familienmitgliedern führen, da der Betroffene sich oft übermäßig bedarfsgerecht und unsicher zeigt. Langfristig kann das zu einer Isolation führen, in der sich der Betroffene noch stärker in seinen negativen Gefühlen bestätigt sieht.
Wie Psychotherapie helfen kann
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Ein zentraler Ansatz in der Psychotherapie ist die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Diese Therapieform zielt darauf ab, negative Denkmuster und automatische Gedanken zu identifizieren und zu verändern. In der KVT lernen Patienten, ihre selbstkritischen Gedanken zu hinterfragen und durch realistischere, positivere Bewertungen zu ersetzen. Durch gezielte Übungen wie das Führen eines Erfolgstagebuchs oder das Aufstellen von Gegenargumenten zu den negativen Selbstüberzeugungen kann das Gefühl von Wertlosigkeit schrittweise gemildert werden.
Achtsamkeitsbasierte Ansätze und Selbstmitgefühls-Training
Neben der KVT gewinnen achtsamkeitsbasierte Therapien an Bedeutung. Methoden wie die Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) helfen den Betroffenen, sich von ihren automatischen, negativen Gedanken zu distanzieren. Ziel ist es, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne sich in Grübeleien zu verlieren. Ergänzend dazu fördert das Selbstmitgefühls-Training, oft im Rahmen der Compassion Focused Therapy (CFT), den Umgang mit dem eigenen inneren Kritiker. Betroffene lernen, sich selbst mit der gleichen Wärme und Fürsorge zu begegnen wie einem guten Freund. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl nachhaltig zu verbessern.
Integrierte Therapieansätze
Moderne Therapieansätze setzen zunehmend auf eine integration von mehreren Methoden. So kann eine Kombination aus KVT, Achtsamkeit und Selbstmitgefühls-Training oft effektiver sein als eine Einzeltherapie. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht es, sowohl kognitive als auch emotionale Prozesse zu adressieren. Durch regelmäßige therapeutische Sitzungen und begleitende digitale Interventionen, wie z. B. unterstützende Apps, können Patienten auch außerhalb der Therapiesitzungen an ihrem Selbstwert arbeiten. Dadurch wird eine kontinuierliche Verbesserung der Symptomatik erreicht.
Zusammenfassung
Das Gefühl von Wertlosigkeit als Symptom ist ein ernstzunehmendes Phänomen, das häufig in Verbindung mit Depression, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen auftritt. Es hat erhebliche Auswirkungen auf den Alltag, führt zu sozialer Isolation, Leistungsabfall und beeinträchtigt zwischenmenschliche Beziehungen. Die Psychotherapie bietet hierbei wertvolle Ansätze: Durch kognitive Umstrukturierung, Achtsamkeitsübungen und Selbstmitgefühls-Training kann das tiefe Empfinden der Wertlosigkeit schrittweise abgemildert und das Selbstwertgefühl gestärkt werden.
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