Übererregbarkeit

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Definition

Übererregbarkeit bezeichnet einen Zustand erhöhter innerer Aktivierung, der sich in körperlichen und psychischen Symptomen äußern kann. Es handelt sich um ein Symptom, das bei verschiedensten Stressbelastungen in Erscheinung tritt. Die Übererregbarkeit kann sich durch anhaltende innere Anspannung, Schlafstörungen, Reizbarkeit und eine erhöhte sensorische Wahrnehmung zeigen. Dabei wird nicht von einer isolierten Erkrankung gesprochen, sondern von einem Symptom, das in unterschiedlichen Krankheitsbildern auftritt.

Erkrankungen mit Übererregbarkeit als Symptom

Mehrere Erkrankungen, insbesondere im Bereich psychischer und neurologischer Störungen, weisen Übererregbarkeit als zentrales Symptom auf.

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Hyperarousal ist eines der Kernsymptome, was zu ständiger Alarmbereitschaft führt.

  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): Betroffene können innere Unruhe und motorische Überaktivität erleben.

  • Bipolare Störung: Während manischer Phasen ist eine erhöhte Erregbarkeit häufig zu beobachten.

  • Angststörungen: Patienten berichten von chronischer Anspannung und einer geringeren Reizschwelle.

  • Autismus-Spektrum-Störung: Sensorische Überempfindlichkeit und schnelle Reizüberflutung sind ebenfalls häufig.

Zudem kann Übererregbarkeit in Verbindung mit körperlichen Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder chronischen Schmerzen auftreten. Diese Vielfalt macht deutlich, dass Übererregbarkeit ein transdiagnostisches Symptom ist, das in vielen Krankheitsbildern berücksichtigt werden muss.

Auswirkung auf den Alltag

Patienten, die unter Übererregbarkeit leiden, erfahren häufig eine signifikante Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität.

  • Alltägliche Belastungen: Ständige innere Anspannung führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und erschwert alltägliche Aufgaben.

  • Soziale Interaktionen: Überempfindlichkeit gegenüber Reizen kann dazu führen, dass Menschen Menschenmengen, laute Umgebungen oder sogar den Kontakt mit nahestehenden Personen meiden.

  • Schlafprobleme: Chronische Unruhe wirkt sich oftmals negativ auf den Schlaf aus. Eine verminderte Schlafqualität verstärkt wiederum die Symptome, sodass ein Teufelskreis entsteht.

  • Emotionale Auswirkungen: Dauerhafte Reizbarkeit und Überwältigung können das Selbstbewusstsein senken und zu sozialer Isolation beitragen.

Diese Auswirkungen sind oft sehr individuell und können im Laufe des Tages variieren. Patienten berichten von Phasen intensiver Erschöpfung, in denen schon alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden.

Prävention und Früherkennung

Die frühzeitige Erkennung von Übererregbarkeit kann helfen, Folgeschäden zu vermeiden.

  • Selbstbeobachtung: Regelmäßiges Reflektieren des eigenen Befindens und das Führen eines Tagebuchs über Stimmungsschwankungen und körperliche Reaktionen unterstützen die Früherkennung.

  • Achtsamkeitsübungen: Techniken wie Meditation und progressive Muskelentspannung können helfen, die eigene Reaktion auf Stress zu regulieren.

  • Regelmäßige Pausen: Ein strukturierter Alltag mit geplanten Ruhephasen minimiert die Gefahr einer Übererregung.

  • Professionelle Beratung: Wer frühzeitig Anzeichen von Übererregbarkeit bemerkt, sollte psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.

  • Screenings in Risikogruppen: In Einrichtungen, in denen vermehrt Stressfaktoren auftreten, können regelmäßige Check-ups helfen, Übererregbarkeit frühzeitig zu identifizieren.

Die Integration präventiver Maßnahmen in den Alltag kann den Verlauf der Symptome positiv beeinflussen und dazu beitragen, dass Betroffene langfristig eine höhere Lebensqualität erreichen.

Spannende Informationen zum Symptom

Übererregbarkeit ist mehr als ein reines Symptom – sie eröffnet interessante Einblicke in die Funktionsweise des Nervensystems.

  • Neurobiologische Grundlagen: Studien zeigen, dass ein dauerhaft aktiviertes autonomes Nervensystem und veränderte Gehirnaktivitäten in der Amygdala und im präfrontalen Kortex die Basis für Übererregbarkeit bilden.

  • Sensorische Überempfindlichkeit: Manche Menschen nehmen Reize intensiver wahr, was sowohl zu einer erhöhten Kreativität als auch zu einer schnelleren Überforderung führen kann.

  • Stress und Genetik: Es existieren Hinweise darauf, dass genetische Dispositionen eine Rolle dabei spielen, wie stark jemand auf Stress reagiert.

  • Digitale Interventionen: Innovative Ansätze, wie Apps zur Achtsamkeitsförderung oder telemedizinische Beratung, können helfen, Übererregbarkeit gezielt zu reduzieren.

Diese Informationen verdeutlichen, dass Übererregbarkeit ein dynamisches Phänomen ist, das verschiedene Lebensbereiche berührt und auch Chancen für neue therapeutische Ansätze bietet.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ähnlichen Symptomen

Übererregbarkeit teilt einige Merkmale mit verwandten Symptomen, unterscheidet sich aber in entscheidenden Punkten.

  • Überlappung mit Angst: Während sowohl Übererregbarkeit als auch Angststörungen häufig mit körperlicher Anspannung einhergehen, ist Übererregbarkeit primär ein physiologischer Zustand.

  • Abgrenzung zu Hyperaktivität: Bei ADHS steht die motorische Unruhe im Vordergrund, während Übererregbarkeit oft mit innerer emotionaler Anspannung verbunden ist.

  • Sensorische Reizüberflutung: Dieses Phänomen kann in Autismus-Spektrum-Störungen sowie in übererregten Zuständen vorkommen, zeigt aber Unterschiede in der Ausprägung und Ursache.

  • Physiologische vs. psychische Symptomatik: Übererregbarkeit kann sowohl körperliche Symptome (wie Herzrasen) als auch psychische Zustände (wie chronische Anspannung) umfassen, was sie von rein psychischen Symptomen abgrenzt.

Diese Differenzierung ist wichtig, um in der Diagnostik und Therapie gezielt ansetzen zu können und eine individuelle Behandlung zu gewährleisten.

Psychotherapie bei Übererregbarkeit

Psychotherapeutische Ansätze bieten gezielte Unterstützung bei der Bewältigung von Übererregbarkeit.

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Hier lernen Patienten, belastende Denkmuster zu erkennen und alternative, entspannende Reaktionsmuster zu entwickeln.

  • Traumafokussierte Verfahren: Insbesondere bei PTBS und anderen traumaassoziierten Störungen reduziert die Bearbeitung der zugrunde liegenden Erlebnisse die chronische Übererregung.

  • Achtsamkeitsbasierte Ansätze: Durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen wird der Fokus auf den gegenwärtigen Moment gelegt, was die innere Spannung senken kann.

  • Digitale Therapieangebote: Online-Programme und telemedizinische Betreuung ermöglichen es, Therapie flexibel in den Alltag zu integrieren.

  • Interdisziplinäre Ansätze: In vielen Fällen ist die Zusammenarbeit von Psychotherapeuten, Ärzten und Sozialarbeitern der Schlüssel, um ganzheitliche Verbesserungen zu erzielen.

Die verschiedenen Methoden zeigen, dass es viele Wege gibt, Übererregbarkeit zu mindern – stets individuell und bedarfsorientiert.

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