Derealisation

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Die Derealisation ist ein facettenreiches Symptom, das sich in verschiedenen psychischen Erkrankungen zeigen kann. Dieser Beitrag beleuchtet, was Derealisation genau ist, in welchen Krankheitsbildern sie auftreten kann, wie sie den Alltag beeinflusst, welche Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung beitragen und welche Rolle die Psychotherapie spielt.

Was ist Derealisation?

Definition
Derealisation bezeichnet das subjektive Erleben, dass die Außenwelt fremd oder unwirklich erscheint. Betroffene beschreiben oft, dass ihre Umgebung „verwaschen“ oder „traumhaft“ wirkt, ohne dass sie den Realitätsbezug vollständig verlieren. Dieses Symptom kann als Reaktion auf überwältigende Stresssituationen oder traumatische Erlebnisse auftreten.

Einordnung in Krankheitsbilder
Derealisation ist häufig Bestandteil der Depersonalisation/Derealisation-Störung, tritt aber auch bei anderen Erkrankungen auf. So kann sie im Rahmen von Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder auch bei schweren Depressionen vorkommen. In seltenen Fällen wird sie als isoliertes Symptom berichtet. Neben der klassischen psychischen Symptomatik existieren ähnliche Erscheinungen, wobei Derealisation sich durch das Erleben einer veränderten Außenwelt auszeichnet.

Symptomatische Begleiterscheinungen bei Erkrankungen

Krankheitsbezogene Einordnung
Bei Angst- und Panikstörungen manifestiert sich Derealisation oft als kurzfristige Reaktion auf akute Angstsituationen. In posttraumatischen Belastungsstörungen dient sie als Schutzmechanismus, um den emotionalen Schmerz zu dämpfen. Auch Patienten mit schweren depressiven Verläufen berichten von Momenten, in denen die Welt fremd und entleert erscheint.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Während ähnliche Symptome wie Depersonalisation den eigenen Körper und die inneren Erlebnisse betreffen, fokussiert sich Derealisation auf die Wahrnehmung der Umwelt. Beide können gemeinsam auftreten, unterscheiden sich jedoch in ihrem Schwerpunkt. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass bei der Derealisation die Umwelt als veränderlich und nicht mehr „echt“ empfunden wird.

Auswirkungen auf den Alltag

Alltagsbeeinträchtigung

Menschen, die unter Derealisation leiden, erleben oft eine starke Einschränkung im täglichen Leben. Das Gefühl, dass die Welt unwirklich ist, kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, sozialem Rückzug und dem Vermeiden bestimmter Situationen führen. Beispielsweise vermeiden manche Betroffene Menschenmengen oder öffentliche Verkehrsmittel, da diese als besonders entfremdend empfunden werden.

Praktische Auswirkungen

  • Beruf und Studium: Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, können zu Leistungsabfall führen.

  • Soziale Kontakte: Das ständige Gefühl der Unwirklichkeit beeinträchtigt den Austausch mit Freunden und Familie.

  • Freizeit: Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten, wirken oft anstrengend oder gleichgültig.

Für mehr Informationen zu psychischen Symptomen im Alltag können Sie hier [Interner Link: Mehr über Angststörungen] nachlesen.

Prävention und Früherkennung

Risikofaktoren erkennen

Zu den Risikofaktoren für das Auftreten von Derealisation zählen langanhaltender Stress, traumatische Erfahrungen und bestimmte genetische Veranlagungen. Ein frühzeitiges Erkennen dieser Risikofaktoren kann helfen, die Entwicklung schwerwiegender Symptome zu verhindern.

Maßnahmen zur Früherkennung

  • Regelmäßige Selbstreflexion: Patienten sollten auf vermehrte Gefühle der Unwirklichkeit achten und diese frühzeitig thematisieren.

  • Screening in der Praxis: Ärzte und Therapeuten können mithilfe standardisierter Fragebögen wie der Cambridge Depersonalisation Scale erste Anhaltspunkte erfassen.

  • Aufklärung: Informationsveranstaltungen und digitale Selbsthilfeprogramme bieten Betroffenen die Möglichkeit, ihre Symptome besser einzuordnen.

Die Integration solcher Maßnahmen in den Praxisalltag kann die Erkennung erheblich verbessern. Lesen Sie dazu [Interner Link: Früherkennung psychischer Erkrankungen].

Spannende Fakten zur Derealisation

Interessante Erkenntnisse
Neueste neurobiologische Studien haben gezeigt, dass bei Derealisation häufig eine veränderte Aktivität in den frontalen Hirnregionen und im limbischen System vorliegt. Dies könnte erklären, warum Betroffene emotional abgeschaltet wirken. Auch der Einfluss des endogenen Opioidsystems wird diskutiert, was den Erklärungsansatz untermauert, dass Derealisation als Schutzmechanismus gegen Überwältigung dient.

Forschungsstand und Zukunftsaussichten
Obwohl die Forschung noch in den Anfängen steckt, zeigen erste Ergebnisse, dass innovative Therapieansätze – wie digitale Interventionen und telemedizinische Angebote – zukünftig eine wichtige Rolle spielen könnten. Diese Entwicklungen eröffnen spannende Perspektiven in der Behandlung und ermöglichen einen direkteren Zugang zu Hilfe.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ähnlichen Symptomen

Abgrenzung zu Depersonalisation
Während die Depersonalisation das eigene Selbst und das Körpergefühl betrifft, richtet sich die Derealisation auf die Wahrnehmung der Außenwelt. Dennoch überschneiden sich beide Symptome häufig und treten oft gleichzeitig auf. Die genaue Abgrenzung kann bei der Diagnose helfen, indem festgestellt wird, ob sich die Unwirklichkeit mehr auf das Selbst oder auf die Umwelt bezieht.

Vergleich zu anderen Wahrnehmungsstörungen
Anders als Halluzinationen oder Wahnvorstellungen, bei denen die Realität völlig entgleist, bleibt bei der Derealisation der Realitätsbezug erhalten. Betroffene wissen in der Regel, dass ihre Wahrnehmung verändert ist. Diese Einsicht unterscheidet sie klar von psychotischen Erkrankungen. So wird deutlich, dass es sich um ein spezifisches Phänomen handelt, das andere Wahrnehmungsstörungen in der Schwere und im Erscheinungsbild deutlich abgrenzt.

Wie Psychotherapie bei Derealisation unterstützen kann

Therapeutische Ansätze

Psychotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Derealisation. Insbesondere kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bietet Strategien, um den Teufelskreis aus Angst und Entfremdung zu durchbrechen. Durch gezielte Übungen wie Achtsamkeitstraining und Grounding-Techniken lernen Betroffene, sich wieder in der Realität zu verankern.

Praxisnahe Interventionen

  • Achtsamkeitsübungen: Sie helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und das Gefühl der Unwirklichkeit zu mindern.

  • Kognitive Umstrukturierung: Patienten lernen, ihre negativen Gedankenmuster zu hinterfragen und zu verändern.

  • Traumabearbeitung: In Fällen, in denen Derealisation mit traumatischen Erfahrungen verknüpft ist, können spezialisierte Verfahren wie EMDR unterstützend wirken.

Therapeutische Interventionen sind individuell anzupassen. Für weiterführende Informationen zur Psychotherapie besuchen Sie unseren [Interner Link: Psychotherapie bei Angststörungen].

Fazit und Handlungsaufruf

Die Derealisation als Symptom beeinflusst das tägliche Leben in vielerlei Hinsicht und kann in verschiedenen psychischen Erkrankungen auftreten. Durch frühzeitige Erkennung, Aufklärung und individuelle psychotherapeutische Ansätze lässt sich die Belastung reduzieren. Nutzen Sie gezielte Selbsthilfeangebote und sprechen Sie frühzeitig mit Fachleuten, wenn Sie oder Angehörige entsprechende Symptome bemerken.

In 3 Schritten zur Psychotherapie

1. Beratungsgespräch

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Basierend auf Ihren individuellen Bedürfnissen empfehlen wir Ihnen passende Psychotherapeut:innen, deren Behandlungsschwerpunkte optimal auf Sie abgestimmt sind. Anschließend wählen Sie den Wunschtermin aus deren Kalender für ein persönliches Kennenlernen.

3. Maßgeschneiderte Psychotherapie

Im ersten Termin mit Ihrer/Ihrem Therapeut:in lernen Sie sich persönlich kennen. Fühlen Sie sich gut aufgehoben, beginnt Ihre Therapie. Sollten Sie keine ausreichende Verbindung spüren, schlagen wir Ihnen gerne weitere, passende Therapeut:innen vor.

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