Bonding – Psychotherapieverfahren: Intensiv & Vertrauen
Was ist Bonding als Psychotherapieverfahren?
Bonding als Psychotherapieverfahren wurde in den 1960er Jahren von Dr. Dan Casriel entwickelt und zielt darauf ab, tief sitzende emotionale Blockaden zu lösen. Anders als konventionelle Gesprächstherapien steht hier der körperliche Kontakt im Vordergrund – stets in einem geschützten Rahmen und ohne sexuelle Intimität. Die Teilnehmer erleben in der Gruppe, wie sie sich öffnen, Gefühle ausdrücken und durch bewussten körperlichen Halt ein Gefühl von Geborgenheit erhalten.
Die Grundlagen des Verfahrens
Im Zentrum des Bonding-Prozesses steht die Annahme, dass jeder Mensch ein natürliches Bedürfnis nach emotionaler Nähe hat. Oftmals verhindern frühkindliche Erfahrungen, dass dieses Bedürfnis erfüllt wird. In der Bonding-Therapie lernen Patienten, diese defizitären Bindungserfahrungen zu überwinden. Dabei wird in einem strukturierten Ablauf zunächst eine Einstimmung geschaffen, gefolgt von einer intensiven Phase, in der die Patienten als Paar zusammenarbeiten. Der begleitende Therapeut sorgt dabei für einen sicheren Rahmen.
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Der Ablauf einer Bonding-Sitzung
Bonding-Sitzungen folgen einem klar strukturierten Ablauf:
Einstimmung und Vorgespräch:
In einem kurzen Gespräch wird der aktuelle emotionale Zustand der Teilnehmer abgefragt. Dabei werden wichtige Hinweise zu individuellen Grenzen und Vorbehalten gesammelt.Bonding-Phase:
Die Patienten arbeiten in Paaren zusammen. Sie legen sich – stets bekleidet und in einem nicht-sexuellen Kontext – nebeneinander und werden ermutigt, ihre Gefühle offen auszudrücken. Hierbei geht es vor allem darum, alten Schmerz zu benennen und im Moment neu zu erleben.Einstellungsarbeit:
Innerhalb der Gruppe spricht ein Teilnehmer gezielt über vergangene Beziehungserfahrungen, während die anderen ihm unterstützend zur Seite stehen. Dies fördert das Gefühl, nicht allein zu sein, und hilft, neue, positive Glaubenssätze zu entwickeln.Abschlussrunde und Nachbesprechung:
Am Ende der Sitzung wird gemeinsam reflektiert, was erlebt wurde. Der Austausch in der Gruppe bietet zudem die Möglichkeit, den Prozess zu verarbeiten und in den Alltag zu integrieren.
Was Patienten vom Bonding erwarten können
Patienten berichten, dass Bonding eine einzigartige Erfahrung bietet. Viele empfinden es als befreiend, endlich in einem sicheren Rahmen ihre tiefsten Gefühle auszudrücken. Dabei wird nicht nur der emotionale, sondern auch der körperliche Aspekt in den Heilungsprozess einbezogen. Zu den häufig genannten Effekten zählen:
Erhöhtes Vertrauen:
Durch den erlebten Körperkontakt und die Unterstützung der Gruppe wächst das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen.Abbau von Bindungsängsten:
Viele Teilnehmer können Ängste vor Nähe und Zurückweisung abbauen, was sich positiv auf Beziehungen im privaten und beruflichen Bereich auswirkt.Stärkung des Selbstwertgefühls:
Indem alte, negative Selbstbilder durch positive Gruppenerfahrungen korrigiert werden, entsteht ein neues, gesundes Selbstbewusstsein.
In 3 Schritten zur Psychotherapie
1. Beratungsgespräch
Vereinbaren Sie noch heute einen kostenlosen und unverbindlichen Rückruf mit unseren erfahrenen Praxismitarbeiter:innen. In diesem Gespräch erhalten Sie umfassende Informationen zu unserem Angebot und wir nehmen uns ausführlich Zeit für Ihre Fragen.
2. Therapeut:in auswählen
Basierend auf Ihren individuellen Bedürfnissen empfehlen wir Ihnen passende Psychotherapeut:innen, deren Behandlungsschwerpunkte optimal auf Sie abgestimmt sind. Anschließend wählen Sie den Wunschtermin aus deren Kalender für ein persönliches Kennenlernen.
3. Maßgeschneiderte Psychotherapie
Im ersten Termin mit Ihrer/Ihrem Therapeut:in lernen Sie sich persönlich kennen. Fühlen Sie sich gut aufgehoben, beginnt Ihre Therapie. Sollten Sie keine ausreichende Verbindung spüren, schlagen wir Ihnen gerne weitere, passende Therapeut:innen vor.
Der Blick hinter die Kulissen: Begründer und Historie
Dr. Dan Casriel, der Begründer des Bonding als Psychotherapieverfahren, entwickelte dieses Konzept in den 1960er Jahren. Er stellte fest, dass der herkömmliche therapeutische Ansatz oft nicht ausreicht, um emotionale Defizite aus der Kindheit zu überwinden. Dr. Casriel integrierte körperliche Nähe als elementaren Bestandteil der Therapie, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Sein Ansatz fand international Beachtung und wurde kontinuierlich weiterentwickelt.
Der Einfluss von Casriels Arbeit
Die Methode hat viele Anhänger in der psychotherapeutischen Gemeinschaft gefunden, insbesondere weil sie Patienten eine direkte, erfahrungsbasierte Möglichkeit bietet, sich mit ihren inneren Verletzungen auseinanderzusetzen. Trotz der intensiven emotionalen Prozesse betonen Fachleute, dass Bonding niemals zu einer rein emotionalen “Kuscheltherapie” reduziert werden darf, sondern stets ein klar strukturiertes und therapeutisch geleitetes Verfahren bleibt.
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Praktische Tipps für Interessierte
Wenn Sie sich für Bonding als Psychotherapieverfahren interessieren, sollten Sie einige Punkte beachten:
Informieren Sie sich vorab:
Suchen Sie nach seriösen Informationsquellen und Erfahrungsberichten, um einen realistischen Eindruck vom Ablauf und der Wirkung zu bekommen.Klärendes Vorgespräch:
Vereinbaren Sie ein Gespräch mit einem erfahrenen Bonding-Therapeuten, um Ihre persönlichen Bedürfnisse und Grenzen zu besprechen.Achten Sie auf den Rahmen:
Gute Bonding-Gruppen bieten neben dem intensiven Erlebnis auch eine strukturierte Nachbesprechung, in der Sie das Erlebte verarbeiten können.
Fazit
Bonding als Psychotherapieverfahren bietet eine faszinierende Möglichkeit, tiefsitzende emotionale Blockaden zu bearbeiten und neue Wege zu einem gesünderen Selbstbild zu finden. Es kombiniert körperliche Zuwendung mit intensivem emotionalen Ausdruck und schafft so einen Raum, in dem alte Muster überwunden und neue, positive Bindungserfahrungen gemacht werden können.
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