Verleugnung

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Verleugnung ist ein psychischer Abwehrmechanismus, der vor allem dann in Erscheinung tritt, wenn Menschen unangenehme Wahrheiten oder belastende Diagnosen nicht akzeptieren wollen. Dieser Blogbeitrag erklärt, was Verleugnung ist, wie man sie erkennt, welche Folgen sie haben kann und wie Patienten durch psychotherapeutische Ansätze unterstützt werden können.

Was ist Verleugnung?

Verleugnung beschreibt den unbewussten Prozess, belastende Informationen aus dem Bewusstsein auszuschließen. Menschen, die sich in einem Zustand der Verleugnung befinden, neigen dazu, offensichtliche Probleme zu ignorieren oder herunterzuspielen. Dabei kann es sich um gesundheitliche Diagnosen, emotionale Krisen oder Suchtprobleme handeln. Insbesondere in der Anfangsphase einer Diagnose nutzen viele Patienten diese Abwehr, um sich vor einer überwältigenden Realität zu schützen.

Dabei ist Verleugnung ein natürlicher, kurzfristiger Schutzmechanismus. Sie hilft dabei, einen akuten Schock zu überwinden. Wird sie jedoch über einen längeren Zeitraum angewendet, kann sie negative Auswirkungen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, Verleugnung frühzeitig zu erkennen und geeignete Hilfestellungen in Anspruch zu nehmen.

Wie erkennt man Verleugnung?

Typische Anzeichen

Verleugnung äußert sich oft in subtilen, aber auch in auffälligen Verhaltensweisen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Herunterspielen von Problemen: Patienten behaupten, dass alles in Ordnung sei, obwohl objektive Anzeichen das Gegenteil belegen.

  • Vermeidung von Gesprächen: Oft wird aktiv vermieden, über belastende Themen zu sprechen.

  • Rationalisierung: Es werden alternative Erklärungen für offensichtliche Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten gefunden.

  • Defensive Reaktionen: Bei Konfrontation mit belastenden Fakten reagieren Betroffene häufig ablehnend oder gar aggressiv.

Selbstreflexion und Fremdwahrnehmung

Ein wichtiger Hinweis auf Verleugnung ist, wenn Freunde oder Angehörige immer wieder darauf hinweisen, dass etwas nicht stimmt, der Betroffene dies jedoch nicht wahrhaben will. Häufig zeigt sich, dass der Patient innere Unruhe verspürt, ohne genau benennen zu können, woher diese kommt. Bereits das Erkennen dieser Muster kann ein erster Schritt sein, um Unterstützung zu suchen.

Was passiert, wenn man Verleugnung zu viel anwendet?

Verleugnung kann kurzfristig vor emotionaler Überforderung schützen. Wird sie aber dauerhaft eingesetzt, entstehen mehrere Probleme:

  • Gesundheitliche Risiken: Patienten, die beispielsweise eine ernsthafte Diagnose verleugnen, nehmen oft notwendige Behandlungen nicht in Anspruch. Dies kann zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen.

  • Psychische Belastung: Obwohl Verleugnung kurzfristig entlastet, führt das dauerhafte Ignorieren belastender Wahrheiten zu einem erhöhten inneren Stress und kann depressive Verstimmungen begünstigen.

  • Zwischenmenschliche Konflikte: Wenn Angehörige die Verleugnung bemerken und vergeblich versuchen, den Patienten zur Einsicht zu bewegen, entstehen häufig Spannungen in der Familie.

  • Verlust von Lebensqualität: Langfristig verhindert Verleugnung eine konstruktive Auseinandersetzung mit Problemen und behindert die persönliche Weiterentwicklung.

Hilfe bei Verleugnung durch Psychotherapie

Psychotherapeutische Ansätze können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Verleugnung zu überwinden. Hier einige bewährte Methoden:

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

In der KVT werden Denkmuster systematisch analysiert und schrittweise verändert. Patienten lernen, ihre eigenen irrationalen Überzeugungen zu hinterfragen. Dies führt dazu, dass sie belastende Fakten und Symptome besser akzeptieren können, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen.

Motivierende Gesprächsführung (MI)

Dieser Ansatz zielt darauf ab, die intrinsische Motivation des Patienten zu wecken. Anstatt direkt zu konfrontieren, wird der Patient behutsam dazu angeregt, sich selbstkritisch mit seiner Situation auseinanderzusetzen. Studien zeigen, dass MI besonders in frühen Phasen einer Erkrankung erfolgreich dazu beiträgt, das Verleugnungsverhalten zu reduzieren.

Tiefenpsychologische Therapie

Bei dieser Therapieform werden unbewusste Konflikte und verdrängte Emotionen thematisiert. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche gewinnen Patienten allmählich Einsicht in die Gründe ihrer Verleugnung. Dies ist oft ein schmerzlicher, aber notwendiger Prozess zur Heilung.

Fazit

Verleugnung ist ein weitverbreiteter Abwehrmechanismus, der kurzfristig schützt, langfristig jedoch zu erheblichen Problemen führen kann. Wichtig ist, frühzeitig Anzeichen zu erkennen und sich Unterstützung zu suchen – sei es durch Gespräche im Freundeskreis oder durch professionelle psychotherapeutische Hilfe. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Angehöriger in Verleugnung verharren, zögern Sie nicht, sich an unsere Fachkräfte zu wenden.

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